Meyer, Hugo Prunkkameen und Staatsdenkmäler römischer Kaiser Neue
Perspektiven zur Kunstgeschichte der frühen Prinzipatzeit.
Die pompösen Großkameen wie der Grand Camée de France und die Gemma
Augustea gelten allgemein als Zeugnisse einer römischen Hofkunst,
die dem modernen Betrachter deshalb Rätsel aufgeben, weil ihre Verfertiger
sich angeblich nicht an die sonst gültigen Regeln der Ikonographie
gehalten haben. Diese Ansicht wird widerlegt. Die landläufige Datierung
der Großkameen erfährt dabei eine Korrektur bei der es um mehrere
Jahrzehnte geht. Dieser Vorgang führt zu einer Aufhellung des gegenwärtig
diffusen Bildes vom Gang der Stilentwicklung in julisch-claudischer
Zeit, die weit über die Erzeugnisse der Glyptik hinausgreift. Hauptwerke
wie das Sebasteion von Aphrodisias und der viel diskutierte Fries
von S. Vitale in Ravenna – aber auch die Cancelleria-Reliefs und
die Portlandvase – werden in verändertes Licht gerückt, eine Reihe
bisher im Bild nicht erkannter Mitglieder des Kaiserhauses erstmals
identifiziert. Es wird insgesamt versucht, auf verläßlicher Grundlage
eine veränderte Sicht der frühkaiserzeitlichen Kunstgeschichte zu
präsentieren.
2000. 144 Seiten, 240 Abb. Ln.
ISBN 3-930609-21-5
EUR 98,-
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