Der Realkatalog des DAI Rom
Das Deutsche
Archäologische Institut Rom beherbergt die umfangreichste
Bibliothek zu den Altertumswissenschaften.
Sie wurde im Jahr 1829 gegründet. Ihr Bestand umfaßt
folgende Fächer:
- Klassische Archäologie
- Ägyptische Archäologie
- Vorderasiatische Archäologie
- Byzantinische Kunstgeschichte
- Epigraphik
- Numismatik
- Alte Geschichte
- Antike Sozial- und Rechtsgeschichte
Bereits in den ersten Jahren des Bestehens dieser Bibliothek bemühten
sich verschiedene Wissenschaftler um die Erstellung eines Realkataloges.
Seit 1958 existiert eine eigene Abteilung, deren ausgereiftes Schlagwortsystem
die Klassifizierung auf einen verbindlichen Standard gebracht hat.
Seitdem werden ausnahmslos auch Zeitschriften-, und sonstige Sammelwerkartikel
erfaßt und damit ein Bereich der Veröffentlichung, der
inzwischen die Wissenschaft bestimmt. Das System der ca. 32.000
Schlag- und Stichworte ist als "Baum" in mehreren Ebenen strukturiert.
Wegen der Güte und Vollständigkeit des Kataloges wird
die Kartei in Rom alljährlich von vielen Wissenschaftlern befragt,
die dazu häufig auch eine weite Anreise nicht scheuen.
Ein Teil einer jeden Jahresarbeit erscheint seit 1958 in Form
der Archäologischen Bibliographie. In jedem der bisher
über 30 Bände ist jedoch nur ein kleiner Teil des gesamten
Bestandes aufzufinden. Die Suche ist auf Autor und Schlagwort beschränkt.
Soll sich die Abfrage auf mehrere Jahre erstrecken, ist sie äußerst
zeitaufwendig. Der Druck der Archäologischen Bibliographie
wurde zudem 1996 eingestellt.
Im Jahre 1985 wurde eine Mikrofiche Version des Schlagwortkataloges
erarbeitet. Mit einem Male war der gesamte Bestand des Schlagwortkatalogs
an vielen Forschungsstätten einsehbar. Seine Handhabung jedoch
ist kompliziert, auch ist die Beanspruchung der Augen groß,
darüberhinaus sind laufende Ergänzungen technisch undenkbar.
Der Mikrofiche ist vergriffen, weder Supplemente noch eine Neuauflage
werden folgen.
Der sinnvolle Weg, die römische Kartei an beliebigen Orten
sinnvoll zugängig zu machen, ist die elektronische Datenbank.
Die elektronische Version bietet aber nicht nur die Vorzüge
des Originals. Sie geht weit darüber hinaus ...
Ende 1989 hat sich eine Initiative aus Fachwissenschaftlern zusammengeschlossen,
um diese allgemein zugängliche Datenbank zu realisieren. In
enger Zusammenarbeit mit der Abteilung des Realkataloges in Rom
wurde ein elektronisches Eingabesystem entwickelt. Bereits zu Beginn
des Jahres 1990 konnten die laufenden Eingaben von Handbetrieb auf
Computer umgestellt und mit der rückwirkenden Erfassung der
Daten begonnen werden. Die Eingabe des "Altbestandes" konnte 1994
abgeschlossen werden.
Durch die Veröffentlichung des Realkataloges als CD-ROM wird
jedem Forscher und Institut an jedem Punkt der Erde der sekundenschnelle
Zugang zum Gesamtbestand des römischen Realkataloges ermöglicht.
"... which makes us all happy ..." (AJA 1995)
Neben dem Online-Zugang
existiert auch ein einführendes
Handbuch.
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